Ausland

Amerikas neuer "Messias" oder einfach nur "Obama-Hysterie?"

Amerikas Probleme und jene der Welt sind komplexer als es BARACK OBAMA aus der Sicht eines Senators aus dem Bundesstaat Illinois vor der Wahl zum US-Präsidenten wahrnahm. OBAMA ist nämlich bereits in der Realität gelandet: Kandidaten, welche er für ein Ministeramt vorgesehen hatte, gaben ihm einen Korb.

Andere - wie BILL RICHARDSON, der für den Posten eines Handelsministers nominiert war, musste wegen laufender Ermittlungen in seinem Heimatstaat und wegen möglicher Korruption bei der Vergabe von Regierungsgeschäften den Rückzug blasen.

Der für das Amt des Gesundheitsministers nominierte Ex-Senator TOM DASCHLE musste wegen eines Steuerskandals den Rückzug antreten. Ebenfalls wegen Problemen mit dem Fiskus war auch die als "Haushaltswächterin" im Weißen Haus vorgesehene NANCY KILLEFER ausgeschieden. Der von OBAMA für den Posten eines Handelsministers nominierte Republikaner JUD GREGG hat „wegen grundlegender politischer Differenzen“ (OBAMAS Konjunkturprogramm) seine Kandidatur zurückgezogen.

Viele Abgeordnete versagen ihm ihre Unterstützung und sogar Demokraten bekunden grosse Mühe mit ihrem neuen Präsidenten. Die Wirtschafts- und Finanzkrise ist übermächtig und allgegenwärtig. OBAMA wollte ein ‚Konjunktur-Programm’ von über 787 Mia.§ auf breiter Basis abstützen, d.h. auch die Republikaner dafür gewinnen. Trotz grossem Entgegenkommen OBAMAS und einem gewaltigen persönlichen Einsatz, erteilten ihm die Republikaner eine Absage. Mit der dazu absolut notwendigen Mindestzahl von 60 Stimmen, konnte OBAMA sein Paket im Senat ganz knapp durchboxen... Auch die Kriegs-Schauplätze lassen sich nicht einfach aus der Welt schaffen (Soeben hat OBAMA beschlossen, die US-Truppen in Afghanistan um 17'000 Soldaten aufzustocken!) Guantanamo lässt sich auch nicht so einfach schliessen und wegen der Wirtschaftskrise fehlt zudem überall das Geld!

Und schon jetzt steht eines fest: Von der Wirkung des durchgeboxten Konjunktur-Programmes hängt die Zukunft von OBAMA ab, insbesondere seine Wiederwahl in drei Jahren. Wenn sich nicht in den nächsten Monaten bereits positive Auswirkungen seines Konjunktur-Programmes zeigen, kann er vermutlich seine Wiederwahl schon heute vergessen! Die Republikaner tragen das Konjunktur-Paket nicht mit. So liegt die Verantwortung praktisch ausschliesslich bei den Demokraten. Die Republikaner werden bei jeder Gelegenheit auf diese Tatsache hinweisen und für die nächsten Wahlen schon früh ihre Messer wetzen!

Und noch etwas: Wo bleibt die immer und immer wieder angekündigte ‚Wende’ („the Change“) OBAMAS? Oder ‚Yes, we can?’. Eines zeichnet sich auch jetzt schon ganz klar ab: Genau das, was er erreichen wollte, - nämlich eine ‚Wende’, - wird er kaum realisieren können. Die Realität hat ihn eingeholt. Er hat auch nicht die breit abgestützten Mehrheiten hinter sich. Deshalb kann Präsident OBAMA nur verlieren! Was er alles dem amerikanischen Volk versprochen hat, kann er niemals erreichen. Und erst recht nicht mit der ‚alten’ CLINTON-Mannschaft, welche überhaupt nicht an einer ‚Wende’ interessiert ist und sehr stark polarisiert; da müssten neue und unverbrauchte Leute her! Und so wird der ‚OBAMA-Hysterie’ auch in Europa bald eine grosse Ernüchterung folgen!

OBAMA und der UBS-Skandal

Gespräche ‚auf der Strasse’ haben mir gezeigt, dass tatsächlich viele Personen OBAMA als „Heilsbringer für alles“ sehen und glauben, der US- Präsident könnte- oder würde im ‚Fall UBS’ ein Wort für die Schweiz einlegen. Ein solches Denken ist naiv! Warum?

OBAMA wurde vom amerikanischen Volk gewählt und er muss die amerikanischen Interessen vertreten, wenn er vom gleichen Volk wiedergewählt werden möchte. So einfach ist das. Ob Republikaner oder Demokrat: Wenn es um die Interessen der USA geht, ist jeder in erster Linie AMERIKANER! Dieser echte Patriotismus ist uns weitgehend fremd,- aber auch die Demokraten leben und zelebrieren ihn. Oder haben Sie schon einen Auftritt von OBAMA, ohne US-Flagge gesehen...?

Und vergessen wir eines nicht: Wirtschaft und Geld sind in den USA die beherrschenden Themen. Die OBAMA-Administration wird – wie jetzt im Umgang mit der UBS klar erkennbar ist - selbst die Rechtsstaatlichkeit in Frage stellen. Da versteht man keinen Spass. OBAMA ist nicht unser lieber Onkel und „Allerweltsheilbringer“ in Amerika. Sein Hemd ist ‚Made in USA!’ Deshalb wird er ganz einfach sein Justiz-Ministerium walten lassen. Oder haben Sie etwas anderes erwartet?

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Ihre Yvette Estermann

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